Im Januar war es soweit. Nach einer mehrmonatigen Erprobungsphase, wurde der Großteil der Kameradinnen und Kameraden mit einer neuen Einsatzkleidung von der Firma Texport® ausgerüstet.
Eine komplette Umstellung ist COVID-19 bedingt, aus logistischen Gründen bis Mitte dieses Jahres vorgesehen.
Schauen wir uns einmal an wie sich die Feuerwehrbekleidung über die Jahre entwickelt hat und was die heutige Feuerwehr Einsatzkleidung für Eigenschaften besitzt.
Die Anfänge einer einheitlichen Kleidung bei der Feuerwehr waren vor ungefähr 150 Jahren. Mit der Gründung des Deutschen Reichs begann die Einführung von Uniformen bei der Feuerwehr. Damals wurden verschiedene, ausgediente Militäruniformen verwendet. Zur persönlichen Ausrüstung zählte außerdem ein Lederhelm mit Messingbeschlag, eine Rettungsleine und ein Ledergurt mit Kletterhaken und Beil.
Wesentliche Entwicklungssprünge machte die Einsatzkleidung wieder ab den 1980er Jahren, mit der Entwicklung von fortschrittlichen Textilien, welche die bis dahin häufig genutzten Filzstoffe ablösten. Über die Jahre wurden die Sichtbarkeit und der Schutz gegen Feuer und hohe Temperaturen ständig weiterentwickelt.
Die bisherige Einsatzkleidung der Feuerwehr Deißlingen wurde schrittweise in den Jahren 2001- 2005 angeschafft und löste die bekannten, komplett in Orange gehaltenen, sogenannten „Jäger 90“ Jacken und die zugehörigen Hosen ab.
Warum braucht es neue Einsatzkleidung?
Ein wesentlicher Punkt für eine neue Einsatzkleidung ist der Schutz im Brandeinsatz. Über die Jahre und Einsätze hinweg, vermindert sich der Schutz gegen Hitzestrahlung und die direkte Beflammung.
Aus Blau mach „Grau“-
Auch das Aussehen der Schutzkleidung hat sich geändert. War die alte Kleidung komplett in dunkelblau gehalten, ist die neue blau weiß kariert, was aus der Entfernung wie grau wirkt. Das hat nichts mit der Ästhetik zu tun, sondern basiert auf einem Materialmix des Stoffes. Die eingesetzten Materialien garantieren eine sehr hohe Reiß- und Schnittfestigkeit sowie einen hervorragenden Schutz gegen Hitzestrahlung und direkte Beflammung. Unter der äußeren Schicht verbirgt sich eine Nässeschutzschicht in Form einer Gore Tex® Membran und dem darunter liegenden Innenfutter. Der Innenaufbau bietet eine gute Atmungsaktivität und leitet die Feuchtigkeit schnell von der Haut nach außen ab. Das hat den Vorteil das die Temperaturbelastung in der Einsatzkleidung reduziert wird und länger gearbeitet werden kann.
Neu ist auch der Schnitt. In den Schulter-, Ellenbogen und Kniebereichen ist die Einsatzkleidung jetzt wesentlich weiter. Das erlaubt ein angenehmeres Arbeiten und sorgt dafür, dass die Kleidung auch bei schwerer körperlicher Arbeit optimal sitzt.
Die Anzahl der angebrachten Reflexstreifen ist ebenfalls neu. Dadurch sind die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz, insbesondere von Verkehrsteilnehmern noch besser zu sehen.
Auch der Umweltschutz kam bei der Auswahl der neuen Einsatzkleidung nicht zu kurz. Musste bisher bei jedem 5. Waschgang imprägniert werden, ist dies jetzt erst nach jeder 40. Wäsche notwendig.